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THE LUYAS (CA) im SLOW CLUB/Support: SAMUEL WALKER (UK) anschl. POP SOCIETY

15. Oktober 2011

Kanada kann derzeit aber auch nichts falsch machen. Zumindest musikalisch oder menschlich gesehen. Arcade Fire stellen Eminem, Lady Gaga und Katy Perry bei den Grammy-Verleihungen 2011 als letzte und sympathischste Rockband, die den Olymp erklimmt, in den Schatten. Aus Kanada stammen Herzensangelegenheiten und Freunde wie Snailhouse, Owen Pallett, die Broken Social Scene-Posse samt Feist. Nur die wenigsten dürften bei so viel Sympathie und Schönheit ihr Herz nicht daran verlieren. Auch The Luyas schaffen es dem Erwartungsdruck, der an dieses Land gestellt wird, zu trotzen.

The Luyas stammen aus Montreal und haben sich für ihr zweites Album „Too Beautiflul To Work“ nach Toronto ins Studio von Jeff McMurrich begeben. Er und das Label Dead Oceans, auf dem „Too Beautiflul To Work“ erscheint, waren in der Vergangenheit für Platten von The Tallest Man On Earth, Owen Pallett oder Akron/Family verantwortlich. Gemeinsam mit Gastauftritten an der Geige von Arcade Fires Sarah Neufeld und Owen Pallett, haben The Luyas ein schön verstörendes Experimental-Album aufgenommen, das geografisch eigentlich viel eher dem mystisch angehauchten Island oder gar einer anderen Welt entsprungen scheint.

Wenn der eröffnende Titeltrack mit dem melodiösen elfenartigen Gesang der Jessie Stein leichtherzige Hörer ohne Mühen in das Gebilde, das auf dem restlichen Album zu finden ist, catched, scheint es, als habe man von der verbotenen Frucht probiert. Abenteuerlich, wenn nicht gar bedrückend angsteinflößend, sind die darauffolgenden neun Songs des Albums. Dunkle Klangwellen, die aus polternden Perkussions, der zum Instrument geworden Stimme Steins und nicht zuletzt einer ungewohnten Gitarre zusammengesetzt sind: Der Moodswinger, eine Third-Bridge-Gitarre, die der niederländische Künstler und Musiker Yuri Landman für Liars erfunden hat. Jessie Stein hat sich ein Exemplar gesichert.

Nicht jeder Song ist der ganz große Wurf. The Luyas’ Experimentierfreudigkeit ist so wundervoll wie manchmal überflüssig zugleich. „Tiny Head“ wandelt noch träumerisch durch tiefe Bässe, nur um kurz darauf im Progressiv-Moor zu versinken. Solange Songs wie „Cold Canada“ dir die helfende Hand reichen, weiß man, dass die Messlatte mit dieser Band nicht versinkt. Ausbaufähig zweifellos, andererseits ganz schön toll.
http://www.youtube.com/watch?v=DNYGs4vhHCo&feature=relmfu
Supported wird die Band von Samuel Walker, einem Muliinstrumentalisten, dessen Debüt “Once at Everything” letztes Jahr erschien und in England tolle Kritiken bekam. Walker tritt mit Gitarre, einer 1960 Hohner Piano, einem Steel Can und fußgesteuerter Percussion auf. Klingen tut das (in dem Video verstärkt mit Streichern) so:

Nach der Show wird Mr. POP SOCIETY himself, Neues und Altbewährtes am Mischpult präsentieren und die Tanzbeine dürfengeschwungen werden.

Details

Datum:
15. Oktober 2011
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

SLOW CLUB
Deutschland
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