Super hipper Psychedelic Folk aus Seattle.Natürlich vollbärtig, hehe und dabei auch ziemlich lässig. Und ausnahmsweise haben die Schnarchnasen vom Focus mal Recht, wenn sie schreiben:
Ohne Verweise auf die Beach Boys und Neil Young kommt man heute kaum noch aus, wenn es um neue amerikanische Indie-Folk-Bands geht.
Der Einfluss der kalifornischen Surfpop-Giganten ist auch beim Debüt von The Soft Hills nicht zu leugnen, ebenso wenig die Orientierung am knorrigen Gitarrengott aus Kanada.
„The Bird Is Coming Down To Earth“, so der etwas sperrige Titel des Albums, das beim rührigen Hamburger Entdecker-Label Tapete erschienen ist. In zehn stilvollen Songs leben die vier (ziemlich bärtigen) Musiker aus Seattle ihre Vorlieben voll aus – und abgesehen davon, dass man dies alles irgendwann schon mal gehört hat, macht es eine Menge Spaß, The Soft Hills dabei zuzuhören.
Famose Harmonie-Vocals prägen das nostalgische „Days When We Were Young And Free“ – daran dürfte selbst Brian Wilson persönlich nichts auszusetzen haben. Im anschließenden „Midnight Owls“ baut das US-Quartett nach schleppendem Beginn eine Wand aus dröhnenden Gitarren auf, die Neil Youngs
Band-Recken Crazy Horse alle Ehre gemacht hätte. Elektronische Spielereien verorten das Album jedoch eindeutig im Hier und Jetzt.
Die Songs der Soft Hills ziehen überwiegend bedächtig-melodiesatt ihre Bahn, Klangexperimente werden nur wohldosiert eingesetzt. „Tidal Waves“ mit wuchtigen, verzerrten Drums und Bratzgitarren erinnert an die deutlich berühmteren Landsleute von My Morning Jacket, anderswo lassen die ebenfalls ziemlich hippen Fleet Foxes und ihre perfekten Jubelgesänge freundlich grüßen.
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