Easy Listening/Folk/Hip Hop – so beschreiben sich I Am Oak auf MySpace. Aber wer hört dort heutzutage eigentlich noch Musik? So wirklich passt die Beschreibung ohnehin nicht auf das Schaffen von Sänger und Frontman Thijs Kuijken. Zauberhaft, warm und düster zugleich oder verträumt träfen schon eher zu – aber das sind nun halt leider keine Musikstile.
Der Songwriter aus Utrecht in den Niederlanden hinter der Formation I Am Oak erschafft mit Hilfe weniger Instrumente und minimalistischen Beats einen ganz eigenen Sound. Eine große Erleichterung hierbei liefert mit Sicherheit seine Stimme. Ein Organ voller Ruhe und Kraft, gleichzeitig aber zerbrechlich und weich und fesselnd.
Kuijken muss sich vor Iron & Wine nicht verstecken und bräuchte den Vergleich mit Sufjan Stevens nicht scheuen. “Die Verschrobenheit von Bon Iver trifft auf den ausgefuchsten Minimalismus von The Black House und die traumgleiche, federleichte Entrücktheit von Beach House.” So heißt es auf dem Promozettel. Die Schreiber liegen damit gar nicht so daneben.
Die Fachpresse äußert sich im Jahr 2010 positiv über das Debütalbum “On Claws”. Besonders die Journalisten der niederländischen Heimat zeigen sich begeistert. Die Zeitschrift OOR bezeichnet es als “phantastisch!”, der Kolumnist Nico Dijkshhoorn findet es “wunderschön” und erklärt es zum “besten niederländischen Album des Jahres”. Auch 3VOOR12 lassen sich zu der Aussage hinreißen, die Platte sei das “beste niederländische Folkalbum des Jahres”.
Kaum ein Jahr nach “On Claws” erscheint im Juni 2011 der Nachfolger “Oasem” – was in niederländischem Dialektso viel wie “Atem” heißt. Ausgesprochen klingt es ähnlich wie “awesome” und weckt Erinnerungen an das deutsche Wort “Oase”. Absicht oder Zufall – beide Assoziationen kann man so stehen lassen. Dort geht es etwas elektronischer zu als beim Erstling, von seiner gefühlvollen Stimmgewalt hat Kuijken aber nichts eingebüßt.
Im Herbst touren I Am Oak und kommen auch ins Swamp.. Dass die Kombination aus Düsternis und Ruhe auch live funktioniert – die Eichenbäume machen sich auf, dies zu beweisen.
http://www.youtube.com/watch?v=WXFvSE7GBbs