” Wenn Gott Emma Peel wäre, dann wären die Mobylettes die Hausband des Himmels.” Sagt kein Geringerer als Rocko Schamoni, und der muss es ja wissen, hat er sich doch mit der Band im legendären Golden Pudel Club in Hamburg, den ein oder anderen hinter die Binde gekippt. Der Startschuss zur Gründung erfolgt Anfang der Neunziger. Eine Handvoll Musiker, (inzwischen alles bekannte Namen) der Gruppe Huah! (Knarf Rellöm, Bernadette La Hengst und Nixe) sowie die Hamburgern Mense Reents, Ted Gaier und Frank Will gründen die Mobylettes. Nixe, aka Diana Diamond bleibt Hauptsängerin, und einziges ständiges Mitglied. Drei Platten erscheinen, dann lange Zeit nichts mehr, ehes es vor kurzem wieder ein Lebenszeichen gab. Fast scheint es, die Mobylettes hätten die Jahre genutzt, um ihren Stil immer und immer mehr zu verfeinern, als hätten sie ihren Stil frisiert wie ein Vorstadt Blouson Noir das namensgebende Velo.
Nach wie vor ist, man gestatte das unschöne Wort, die Kernkompetenz der Mobylettes die amerikanische Popularmusik der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Um genau zu sein: die Popularmusik vor der British Invasion. Man meint, die 13 Songs auf „Immer Schlimmer“ wären den Mobylettes von Burt Bacharach, Carole King oder von einem der anderen Autoren im New Yorker Brill Building auf den Leib geschrieben worden. Oder waren es Holland-Dozier-Holland aus Detroit? Hatte am Ende Phil Spector seine Finger im Stil? Oder die zu Unrecht vergessenen Autoren zeitloser Northern-Soul-Klassiker? Weit gefehlt: jeder Song ein Mobylettes- Original. Originale von Originalen sozusagen.
Will heissen: Sie bringen`s immer noch. Listen: