Sagen wir`s mal so salopp: Wer auf dem Jazz Festival in Montreux spielt, muss schon was auf dem Kasten haben. Die Musikerin Verena von Horsten mit Wurzeln in der Türkei und Deutschland hat das offensichtlich, denn sie war jetzt im Sommer dort zu Gast. Dabei ist Jazz eigentlich nicht die Sparte, unter der man ihre Musik einreiht. Als erstes kommt einem beim Hörer ihrer Musiker nämlich die englische Indie-Ikone PJ Harvey in den Sinn.
Schon vor ihrem “A Tree in a Field” Debut fiel Verena mit ihrer 2010 veröffentlichten Solo LP „Mother Tongue“ auf. Zwei Jahre später überrascht sie das Publikum mit dem Duett Album welches sie mit Admiral James T. einstpielt. Nancy Sinatra und Lee Hazelwood lassen grüssen. Jetzt ist sie hier auf A Tree in a Field und das mit Nachdruck. „Alien Angel Super Death“ ist ihr mit bestimmtheit persönlichstes Album. Sie thematisiert darin den Suizid ihres Bruders Hakon und wird so zum Sprachrohr gegen das Schweigen. Ihre Musik wächst darüber hinaus und endet in einem Schrei der ebenso wunderschön wie befreiend wirkt.
Verena von Horsten lebt und arbeitet in Zürich.