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Sven Recker liest aus seinem neuen Roman “Der Afrik”

In Kooperation mit der Buchhandlung Schwarz

Der Afrik ist eine berührende Geschichte über zwei Ungewollte – und über eine Auswanderung, die eigentlich eine Vertreibung war. Ort der Handlung, die auf tatsächlichen historischen Begebenheiten beruht: das südlich von Freiburg gelegene Pfaffenweiler.

Afrik – so rufen sie ihn, der zurückgezogen in einer Hütte oberhalb von Pfaffenweiler lebt. Das badische Weindorf hatte in Zeiten von Missernten und Hungerkrisen gehofft, seine Armen ein für allemal los zu sein, als es ihnen 1853 die Ausreise nach Algerien finanzierte und ihnen dort ein Paradies versprach – Rückkehr ausgeschlossen. Um das Geld für die Überfahrt aufzubringen, hatte die Gemeinde einen Wald abholzen lassen und die Fläche an Winzer verkauft. Den Weinberg nannten sie Afrika. Doch in Algerien erwartete die Aussiedler Hunger, Krankheit und Krieg. Unter ihnen war auch Franz Xaver Luhr mit seiner Mutter.

Er ist als Einziger zurückgekehrt und bereitet nun seine Rache vor: Seit Jahrzehnten treibt er einen Stollen in den Weinberg, um ihn eines Tages zu sprengen. Er ist fast fertig. Doch eines Wintertags sitzt ein Junge auf der Bank vor seiner Hütte, bei sich nur einen Zettel mit den Worten: Je m’appelle Jacob. Tu es famille.
Behutsam und berührend erzählt Sven Recker, auf wahren Begebenheiten basierend, von der Annäherung zweier Sprachloser und setzt den Ausgestoßenen von Pfaffenweiler ein literarisches Denkmal – das zugleich von bedrängender Aktualität ist.

Der Autor:
Sven Recker wurde 1973 in Bühl/Baden geboren und lebt in Berlin. Der Afrik ist sein dritter Roman. Seine vorherigen Bücher Krume Knock Out und Fake Metal Jacket wurden als Hörspiel und als Theaterstück inszeniert. 2015 las er mit einem Auszug aus seinem Debütroman Krume Knock Out bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Ende der 1990er-Jahre lebte und arbeitete Sven Recker als bei Zeitung zum Sonntag in Freiburg und war regelmäßiger Gast im Swamp.

Pressestimmen:
»Sven Recker hat ein ganz konzentriertes, lakonisches, böses, mitreißendes und irgendwie weises Buch über diese wahre Geschichte geschrieben – ohne mit dem Zaunpfahl zu winken, und das ist die große Kunst. Aber dennoch: Man kommt gar nicht darum herum, das mit heute zu vergleichen – und sehr beschämt zu sein. Es ist wirklich ein herausragendes Buch.«
Tobias Rüther, WDR5

»Sven Reckers Roman ist ein poetischer Text, manche Passagen möchte man laut sprechen. (…) Er verdichtet in der Figur des unglücklichen Rückkehrers eine Erfahrung, die arme Menschen heute genauso machen wie vor 170 Jahren (…).«
Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk

»Es überwiegt Reckers Verdienst, auf nicht-voyeuristische Weise an ein kaum bekanntes Kapitel badischer Migrationsgeschichte in berührenden Schlaglichtern zu erinnern. Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein.«
René Zipperlen, Badische Zeitung

»Ein äußerst gelungenes Buch.«
Philipp Schlüter, Hannoversche Allgemeine Zeitung

Datum & Uhrzeit:

20.02.2024, 20:00 Uhr

Eintritt:

Eintritt: 8.- €

Sonstiges:

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