Die Chance, dass wir alle schon einmal von der Musik von Francesco Wilking berauscht waren oder sie irgendwo kennen gelernt haben, ist ziemlich groß: Mit seinen Bands „Tele“ und „Die höchste Eisenbahn“ hat er wundervolle deutsche Songs verfasst, in denen er immer auf der besten Strecke zwischen kritischer Alltagsbeobachtung und großer Sehnsucht nach Weite und Abhauen unterwegs ist.

„Was machst Du dann?“ oder „Wovon sollen wir leben?“ – So heißen die Geschichten von der Gesellschaft und aus dem Privaten, vom Miteinander wie vom Auseinander, voll mit feiner Selbstironie und auch -zweifeln. Mit Gitarrenklängen, die mehr feines Songwriting oder Pop darstellen als klassisches Liedermachen.

Im Projekt „Crucchi Gang“ hat der seit gut 20 Jahren in Berlin lebende Lörracher Wilking dann vor zwei Jahren so etwas wie den schönstmöglichen Soundtrack zum ausgefallenen Pandemie-Sommer verfasst, gemeinsam mit Sven Regener und Charlotte Goltermann: An der Seite von Künstlern wie Bilderbuch, Element of Crime, Faber und Sophie Hunger vertonte er deren Lieder als italienische Version. Eine Platte, die im Kopf eine bittersüße Reise Richtung Süden ins Rollen bringt, die „FAZ“ nannte sie eine deutsche „Lockerungsübung“ und manches Lied daraus „tiefgängig wie ein Fellini-Film“.

Francesco Wilking ist Sohn einer italienischen Mutter und eines deutschen Vaters, er ist 47 Jahre alt und Du kennst seine Musik auch aus zahlreichen Filmen, von „Tatort“ bis „Stromberg“, auch fürs Theater hat er komponiert. Und Deine Kinder kennen ihn als Mitinitiator und Sänger in der Reihe „Unter meinem Bett“. Dort haben Musiker von Bela B. bis Erobique endlich einmal Kinderlieder aufgenommen, die auch Erwachsene erträglich finden.

Im Januar vor einem Jahr war er das letzte Mal bei uns in Freiburg zu Gast, damals in der von Chico moderierten Swamp Radio Show. Am 12. Mai wird Francesco Wilking um 20:30 Uhr wieder im Swamp auftreten, mit einem Solo-Programm aus Best-of und Neuheiten, Covern und Eigenem, Reisen ans Meer oder auch nur in Gedanken. Eine Veranstaltung von Sumpfkultur e.V., auf die wir uns sehr freuen.